2017
In „Hegemonien der Körper 2017 - ein Experimentaltransfer“ untersuchen internationale Künstler*innen und Wissenschaftler*innen Themen von epistemischer Gewalt und hegemoniale Ordnungen. Diese werden innerhalb des Projektes als ein Erbe des Kolonialismus und der Sklaverei, die wiederum als die versteckte, ambivalente und gebrochene Kehrseite der Moderne und Aufklärung zu deuten sind, verstanden.
Recherchefragen unseres Projektes sind:
• Was sind die körperlichen Spuren dieser Geschichte der Moderne?
• Wie schreiben sich Geschichte und Erinnerung, in welche Körper oder Körperstrukturen, wie ein?
• Was waren/sind die Möglichkeiten des Aushandelns dieser historisch eingeschriebenen Körper (auch unter Einbezug körperlicher Überreste, wie Körperteile oder Gebeine) in der Vergangenheit und in der Gegenwart?
• Welche Köper werden legitimiert und welche dämonisiert? (Mecheril, van der Haagen-Wulff, 2016).
Um diesen Fragen nachzugehen ist ein einwöchiges Performancelabor konzipiert, in dessen Mittelpunkt Skype-Gespräche mit internationalen Expert*innen stehen. Die Gespräche drehen sich um individuelle Erfahrungen mit körperlichen Be- und Ermächtigungserlebnisse, Ausgrenzungsmechanismen und Erfahrungen mit geschichtlichen und gegenwertigen Institutionen, die Körper reglementieren oder disziplinieren. Basierend auf diesen Gesprächen werden im Labor in Köln performative Umsetzungen (Bewegung, Text, Stimme, Installation, Handlung) entwickelt. Diese werden in der Gruppe präsentiert und weiterbearbeitet. In den letzten zwei Tagen werden die Ergebnisse öffentlich präsentiert.
Die Öffnung des Labors wird flankiert von einem Mini-Symposium zum Thema Hegemonien der Körper. Dieses bettet die Präsentation und die Ergebnisse dieser künstlerischen Forschung in einen größeren Zusammenhang ein.